Langbau, Verwaltungs-gericht
Sektor
Denkmal, Verwaltung
Standort
Oldenburg, Deutschland
Jahr
2015
Achitekt
Droste Droste & Urban Architekten BDA
Leistungen
Alle Leistungsphasen gemäß HOAI Tragwerksplanung und Bestandsbewertung
Fotograf
Jürgen Bertke
Dachsanierung Langbau denkmalgeschütztes Verwaltungsgericht
Für das denkmalgeschützte Verwaltungsgebäude, bestehend aus Eckbau und Langbau, war eine Dachsanierung geplant. Beim Langbau waren nach Sichtung der zugänglichen Dachbereiche keine statischen Maßnahmen zu erwarten.
Nach Rückbau des Gesimskastens am Langbau wurde ersichtlich, das aufgrund langfristiger Leckagen an der innenliegenden Entwässerung das Wasser in die Deckenbalken eingedrungen war. Die Deckenbalken waren bis in eine Tiefe von 2,0m hohl und kaum noch tragfähig. Dies hatte zur Folge, dass hier nun massive statische Eingriffe erforderlich wurden. Zudem musste die Frage geklärt werden ob die Räumlichkeiten unter den schadhaften Balken weiter genutzt werden konnten oder geräumt werden mussten.
Die weitere Nutzung der Büros konnte durch maximale Entlastung des Daches und Notabstützungen in einem Teilbereich gesichert werden.
Um für das weitere Vorgehen nun die exakte Schädigungstiefe an den Balken zu ermitteln, wurden Bohrmessungen durchgeführt. Hiernach wurde ein Abfangsystem entworfen und baurechtlich geprüft, wodurch alle Bestandsbalken und die Installation auf dem Dachboden und vor allen Dingen die Stuckdecken im Obergeschoss erhalten bleiben konnten. Hier entwickelte sich für mich ein ungeahnter Aufwand, mit dessen Ergebnis aber alle beteiligten voll auf zufrieden sein können.
Planungsvorgaben
Um für das weitere Vorgehen nun die exakte Schädigungstiefe an den Balken zu ermitteln, wurden Bohrmessungen durchgeführt. Hiernach wurde ein Abfangsystem entworfen und baurechtlich geprüft, wodurch alle Bestandsbalken und die Installation auf dem Dachboden und vor allen Dingen die Stuckdecken im Obergeschoss erhalten bleiben konnten.
Bei dieser Planung war insbesondere die Detailentwicklung sehr aufwendig, da nur sehr begrenzter Arbeitsraum und Konstruktionsraum zur Verfügung stand und sich im einfach erscheinenden Gebäude sehr viele unterschiedliche Zwangspunkte ergaben. Wie beispielsweise durch unterschiedliche Dachanschüsse im Bereich des Treppenwechels, des Gratsparrens und der quer spannende Balken im Walmbereich.
Hier entwickelte sich ein ungeahnter Planungsaufwand unter erheblichem Zeitdruck, mit dessen Ergebnis aber alle Beteiligten voll auf zufrieden sein können.
Besonderes Augenmerk wurde hier auf die Ausbildung des Gesimses gelegt, da hier einerseits die Wandhalterung gesichert werden musste, andrerseits auch die Denkmalrechtlichen Anforderungen zu erfüllen waren.
Ich halte den Denkmalschutz für sehr wichtig und bin immer bereit gute Lösungen für die Erhaltung schützenswerter Bausubstanz zu erarbeiten.
Nachdem hier aber eine Dachkonstruktion durch mangelnde Gebäudewartung aufgrund der im Gesimse liegender Entwässerung fast unwiederbringlich zerstört wurde, stößt das Beharren seitens des Denkmalschutzes auf die Innenliegende Entwässerung, auf völliges Unverständnis.